W E I S T Ü M E R
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Etwas aus dem Nähkästchen der Psychologie

 

Rosa G., eine Jugendfreundin meiner jüngsten Tochter Clara M. schickt sich gerade an den Sprung von der Diplompsychologin zur Psychotherapeutin zu vollziehen.

Ab und an öffnet Rosa das Nähkästchen ein Stückchen und berichtet (in streng anonymisierter Form und höchst vertraulich) aus dem Alltag derer die sich mutig gegen die zunehmende Flut der Therapiebedürftigen stemmen.

Anläßlich einer fachlichen Zusammenkunft von jungen Psychologen - erzählt Rosa, in der Wiedergabe von Clara - wurde über dieses, wurde über jenes berichtet, und schließlich kam das Gespräch auf eine Idiosynkrasie die vor allem Menschen im östlichen Teil der deutschen Hauptstadt befällt.

Diese müssen (zwanghaft, so stellt es sich den Psychologen dar) simple Vokale in Umlaute transformieren. Sie sagen nicht 'Milch' sondern 'Mülch' oder können 'elf' nicht sprechen und bringen dafür 'ölf' hervor.

Das erschien problematisch, man dachte nach und schließlich schlug eine Teilnehmerin des Forums vor, man müsse sich dem Problem stellen und sich einprägen wenn der Patient 'ölf' sage, er damit elf meine, das gelte natürlich auch für 'zwölf', was dann zu tranponieren sei in das richtige 'Zwelf'.

Der Vorschlag wurde gut geheißen und als brauchbarer Kniff dem inneren Werkzeugkasten des Psychologen beigefügt.

Jedoch fiel nach einer gewissen Zeit (noch während der Zusammenkunft) einem Anwesenden auf daß der Wortschatz der Deutschen das Wort 'zwelf' nicht enthält.

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