W E I S T Ü M E R
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Erinnerungen an Hans B. (Teil 2)

 

Später – späte 70er?

 

Da gibt es in Kulmbach (dieser alten Stadt, zwischen Höh'n am grünen Strande, von der Plassenburg bewacht) einen jungen Mann den man Schwabbel nannte. Nicht zu unrecht.

Schwabbel ist 19 und bereits juristisch gewieft. Er hat seine Mutter auf Unterhalt verklagt, gewonnen und lebt in einer eigenen Wohnung. Hans B. ist nach einem längerem desaströsen Aufenthalts in München zurückgekehrt. Dort hatte er mit Anne Sch. zusammengelebt, die Beziehung war in die Brüche gegangen, man sprach davon es habe eine fliegenden Katze namens Rosi gegeben.

Anne Sch. erwarb später eine gewisse Bekanntheit durch ihre Verlobung mit Rainer K., Kreuzberger SPDmitglied , Abgeordneter, nach Aufdeckung seiner staatsfeindlichen Umtriebe auch bekannt als IM "Kleinert".

Anne Sch. – sie ist bereits an anderer Stelle erwähnt worden, zog Männer an wie das Licht die Motten. Vor dem IM liiert mit einem Zuwanderer aus Bayern, dem Stögrerbuam, geschah es daß dessen Sidekick ein Herr namens Fissy der ein wenig wie ein krankes Wiesel wirkte und ihm nach Berlin Kreuzberg gefolgt war, in Lust auf Anne entbrannte und versuchte den Stögrerbuam zu einem sogenannten Dreierbob (?) zu überreden. Immerhin erfolglos.

Im Kunstmuseums Stuttgart erinnerte mich ein monumentales Kunstwerk an Anne Sch. Eine etwa 25 m lange, etwa 3 m hohe weißen Wand aus Gips (?) in welche eine Unzahl von kleinen Löchern gebohrt war in einer Weise daß sich ein ähnlicher Effekt wie Wassertropfen auf einem durchsichtigen Duschvorhang ergab. Was das Kunstwerk dem Beschauer sagen wollte weiß ich nicht. Aber sofort fiel mir ein wie Anne einmal einen Herrn in Kreuzberg benutzt hatte um ihn alle möglichen Dienste ausführen zu lassen, wobei er sie brünstig begehrte, sie ihn aber nicht erhörte. In den Berichten über den Vorfall wurde er 'der Drachenbauer' genannt.

Als der Drachenbauer genug hatte rächte er sich. Er war von Anne beauftragt während ihrer Abwesenheit heimwerkerisch in ihrer Wohnung tätig zu sein. Als Anne das Werk besichtigen wollte fand sie den Drachenbauer nicht mehr vor, das Werk fand sie unverrichtet, er hatte aber mittel einer Bohrmaschine die Wände der Wohnung mit einer gewaltigen Anzahl von Löchern versehen.


Also: Hans besucht Schwabbel. Auf dem Tisch liegt ein Stapel Papiere. Hans fragt was denn das für Papiere seien, erhält die Antwort das ginge ihm einen Dreck an, springt daraufhin auf den Tisch zu, greift nach dem Stapel, Schwabbel springt ebenfalls herbei, wehrt Hans ab, Hans kann aber das obenaufliegende Blatt greifen, flieht aus der Schwabbelschen Wohnung.

Das Papier stellt sich heraus als ein Vorschlag eines Heiratsvermittlungsinstituts.

Eine junge Frau wohnhaft in Bamberg wird angeboten.

Sie hat einen winzigen Makel: a Sodlaach (ein Sudelauge; schielt ein wenig)

Hans ruft sie an und wenig später ist man sich handelseinig und bald schon ist die Hochzeit.

Ich bin eingeladen. Die Hochzeit findet in Berlin statt

Am Tag an welchem der Bund standesamtlich geschlossen werden soll ist Hans sehr aufgeregt. Er übt seine Unterschrift, übt und übt, schreibt ganze Seiten voll. Beim Akt selbst, auf dem Standesamt schafft er es aber doch mit Hansl Bartl zu unterschreiben. Der Standesbeamte merkt daß Hans im Grund eigentlich ein Lackel vom Land ist, er verzieht verzeihend das Gesicht.

Wieder zurück in Wohnung ruft Hans seine Eltern an.

"Liebe Eltern" sagt er "äh, liebe äh Eltern, euer Hansl äh hat gerade geheiratet."

Darauf spricht der Vater die goldenen Worte:


"Bist net gscheit Hans!"


Er hat nicht Hansl gesagt. Der Riß ist da, es ist offenbar: Hans ist ins Leben entlassen.

Ja, wie ging es weiter: Hans fand später heraus daß seine Frau eine fünfte Kolonne war die die Linken ihm ins Bett praktiziert hatten (so seine Worte). Nach dem Tod seiner Eltern ist er der Alu-Folien Fraktion beigetreten (hat das Erbe am Kulmbacher Friedhofsberg damit austapeziert der Strahlen wegen). Und mir eine Sammlung von Kassetten übergeben auf denen er Aufnahmen angefertigt hat die etwas beweisen sollen, was, darüber schwieg er sich aus.

Nun ist er schon lange verschwunden und man wartet - ein wenig ängstlich - auf seine Wiederkehr. 


Und wirklich: Kehrte wieder, und endete (2013) durch eigene Hand


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