W E I S T Ü M E R
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W E I S T Ü M E R

S' FEIEROMD / S' FEIERABEND


1. De Sonn steigt hinnerm Wald drübn nei,
Besaamt de Wolken rut,
A jeder legt sei Warkzeig hi
Un schwenkt zem Gruß sann Hut.

's is Feieromd, 's is Feieromd,
Es Togwerk is vollbracht,
's gieht alles seiner Haamit zu,
Ganz sachte schleicht de Nacht.

2. Un übern Wald a Vögela
Fliegt noch sann Nastel zu,
Von Dörfel drübn a Glöckel klingt,
Dos mahnt: Legt eich zur Ruh!
's is Feieromd . . . .

3. Do zieht's wie Frieden durch die Brust,
Es klingt als wie a Lied,
Aus längst vergangne Zeite
Rauscht's gar heimlich durchs Gemüt:
's is Feieromd . . . .

4. Gar mannichs Herz hot ausgeschlogn,
Verbei is Sorg un Müh,
Un übern Wald ganz sachte zieht
A Rauschen drüber hi:
's is Feieromd . . . .

Die Sonne sinkt, das Abendrot
Säumt zart die Wolken ein,
Ein jeder legt sein Werkzeug hin,
Vorbei sind Müh' und Pein.

's ist Feierabend, 's ist Feierabend,
Das Tagwerk ist vollbracht,
's geht alles seiner Heimat zu,
Leis zieht herauf die Nacht.

2. Am Waldesrand ein Vögelein
Fliegt seinem Nestchen zu,
Vom Dorf die Abendglocke klingt
Und mahnt: Legt euch zur Ruh'!
's ist Feierabend, ...

3. Und Abendfriede kehret ein,
Zieht wie ein altes Lied
Aus längst vergang'nen Zeiten dir
Gar heimlich ins Gemüt,
's ist Feierabend ...

4. Und ist dein Lebenstag einst aus,
Vorbei sind Sorg' und Müh'n,
Zieht übers stille Grab ganz sacht
Ein heimlich Klingen hin
's ist Feierabend ...

 

EIN SOHN DES VOLKES

 

(aus Liederzyklus „Daheim“ C. W. F. Siegel's Musikalienhandlung zu Leipzig)

Es stand meine Wiege im niedrigen Haus;
Die Sorgen, die gingen d'rin ein und d'rin aus,
Und weil meinem Herzen der Hochmut blieb fern,
Drum bin ich auch immer beim Volke so gern !
:.:Und guckt die Sorge auch 'mal durch die Scheiben:
Ein Sohn des Volkes will ich sein und bleiben!

Tief drunten im Thale ging immer mein Lauf,
Zur Höhe, zur steilen, ich kann nicht hinauf;
Ich bleibe im Leben nur einfach und schlicht !
und Orden und Sterne begehre ich nicht !
:.:Wie auch des Lebens Barke mich mag treiben:
Ein Sohn des Volkes will ich sein und bleiben !

Und schließ ich die Augen zur ewigen Nacht,
und habt ihr zur Ruh' mich, zur letzen, gebracht,
Dann schmücket die Stätte mit Grünkränzelein,
Und legt mir aufs Grab einen schmucklosen Stein.
:.:Auf diesen Stein laßt mir die Worte schreiben:
Ein Sohn des Volkes wollt' er sein und bleiben !

 

 

FRANKENLIED

 

Wohlauf die Luft geht frisch und frei
wer lange sitzt muß rosten.
Den allerschönsten Sonnenschein
läßt uns der Herrgott kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
der fahrenden Scholaren,
ich will zur guten Sommerszeit
ins Land der Franken fahren.
Ja vallerie, ja vallera, ja vallerie, ja vallera
ins Land der Franken fahren.

O heil´ger Veit von Staffelstein
beschütze deine Franken
und jag die Bayern aus dem Land
Wir wollen´s ewig danken
Wir wollen freie Franken sein
und nicht der Bayern Knechte
O heil´ger Veit von Staffelstein
wir fordern uns´re Rechte

Napoleon gab als Judaslohn
ohne selbst es zu besitzen
unser Franken und eine Königskron´
seinen bayrischen Komplizen
Die haben fröhlich dann geraubt
uns Kunst, Kultur und Steuern
und damit München aufgebaut
Wir müssen sie bald feuern!

Drum, heil´ger Veit von Staffelstein
Du Retter aller Franken
Bewahre uns vor Not und Pein
weis´ Bayern in die Schranken!
Wir woll'n nicht mehr geduldig sein
denn nach zweihundert Jahren
woll´n wir - es muß doch möglich sein -
durch´s  freie  Franken fahren!

 

 

 

SCHÄTZE DES ORIENTS

 

1. Schwer mit den Schätzen
des Orients beladen,
Ziehet ein Schifflein am Horizont dahin.
Sitzen zwei Mädel am Ufer des Meeres,
Flüstert die eine der andern leis ins Ohr:
"Frag doch das Meer,
Ob es Liebe kann scheiden,
Frag doch das Meer,
Ob er Treue brechen kann."

2. Schifflein sie fuhren
und Schifflein sie kamen;
Einst kam die Nachricht aus fernem, fremden Land.
Aber es waren nur wenige Zeilen:
Daß eine andre er auserkoren hat.
"Frag doch das Meer,
Ob es Liebe kann scheiden,
Frag doch das Meer,
Ob er Treue brechen kann."

 

 

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